Liebe Ersthelfer!

Es ist kalt draußen. Im Winter ist das Nahrungsangebot beschränkt und gleichzeitig brauchen die Tiere gerade wegen der Kälte mehr Energie. Dagegen haben sie verschiedene Strategien entwickelt: dickeres Fell, eine warme Höhle, Fettreserven, Nahrungsvorräte, Winterschlaf, Winterruhe oder Winterstarre. Der Stoffwechsel wird heruntergefahren und das Leben kommt zur Ruhe.
Das Jahr hat gerade erst angefangen und die guten Vorsätze sind noch frisch. Was können wir von den Tieren lernen? Wir können innehalten und uns auf die wesentlichen Dinge des Lebens besinnen. Nach den Herausforderungen des letzten Jahres täte uns vor allem etwas mehr Wärme gut, auch zwischenmenschlich. Wir brauchen einander, gerade in schwierigen, unsicheren Zeiten.

Die Wassermassen des letzten Sommers sind nicht nur der Schnee von gestern, sondern auch die Aussicht auf morgen. Und wenn gerade wirklich keine Wärme in Sicht ist, können wir immer noch die Schlittschuhe herausholen und auf dem Eis tanzen. Doch Vorsicht, bei zu langem Aufenthalt in Eis und Schnee oder im Wind können wir uns leicht eine Unterkühlung einfangen.

Zu einer Unterkühlung kommt es, wenn der Körper über einen längeren Zeitraum mehr Wärme verliert, als er erzeugt. Typische Symptome sind Muskelzittern, Schmerzen, blasse, kalte Haut und erhöhter Blutdruck und Puls. Im Stadium II bei einer Körpertemperatur von unter 35 °C wird der Betroffene schläfrig und Blutdruck und Puls sind erniedrigt. Sinkt die Körpertemperatur auf unter 30 °C (Stadium III), tritt Muskelstarre ein, die Atmung ist flach, der Puls am Handgelenk nicht mehr tastbar, keine Reflexe mehr. Der Betroffene wird zunehmend müde und schließlich bewusstlos. Ab dem Stadium II wird der Patient nicht mehr aktiv erwärmt, der Notruf wird veranlasst und bewusstlose Personen werden vorsichtig in die stabile Seitenlage gebracht.

Weitere Erste Hilfe-Maßnahmen sind: nasse Kleidung ausziehen, weitere Unterkühlung zum Beispiel durch Wind vermeiden, Wärmeerhalt.

Was haben Sie sich vorgenommen für das neue Jahr? Vielleicht eine eingefrorene Beziehung oder Freundschaft langsam wieder zu erwärmen? Ich freue mich auf Ihren Kommentar!

Ihre Katharina Wiemann

Januar 2022