Pflasterfüchse – Wiemann & Niehörster GbR
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Liebe Ersthelfer!

Schutz ist bei einem Notfall für den Ersthelfer das oberste Gebot. Das fängt schon mit dem Eigenschutz und dem Absichern der Unfallstelle an. Nach den lebensrettenden Sofortmaßnahmen deckt man je nach Situation den Verletzten zum Beispiel mit der Rettungs-Decke aus dem Verbandskasten zu. Das dient sowohl zum Schutz vor neugierigen Blicken also auch zum Warmhalten des Körpers. Die ganze Zeit bei dem Verletzten zu bleiben und mit ihm zu sprechen, bis weitere Hilfe kommt, reduziert ebenfalls die Belastung. Beides ist also notwendig, sowohl Abschirmung als auch Nähe.

Ganz ähnlich ist es für mich auch in diesen Tagen. Äußerlich ziehen Kerzenlicht, Weihnachtsdeko und der Duft selbstgebackener Plätzchen ein in unser Haus. An Weihnachten kehrt Ruhe ein, wir besinnen uns auf alte Werte und Traditionen, verbringen Zeit mit der Familie, feiern das christliche Fest der Geburt Jesu und igeln uns passend zur Jahreszeit gemütlich ein. Tatsächlich erlebe ich aber gerade eine der stressigsten Zeiten des Jahres und dieses Ungleichgewicht sowohl zwischen außen und innen, als auch zwischen Anspruch und Realität macht mir zu schaffen.

Wenn ich so recht darüber nachdenke, fallen mir immer mehr Beispiele ein, in denen es dieses Ungleichgewicht gibt und dass dieses Ungleichgewicht sogar oft notwendig ist, damit das große Ganze funktioniert. Die Kunst dabei ist, das Ungleichgewicht im Gleichgewicht zu halten; also die Balance zu finden zwischen notwendigem Unterschied und ständigem Bemühen um Ausgleich.

Die für das Leben notwendigen Luft- und Wasserströmungen auf unserem Planeten entstehen doch erst durch Unterschiede bei Temperatur, Luftdruck und Salzgehalt im Wasser. Sogar in jeder einzelnen Zelle gibt es durch Membranen abgeteilte Räume, zwischen denen ein sogenannter elektrochemischer Gradient aufgebaut ist, also ein Ungleichgewicht von Ionen und elektrischer Ladung. Einerseits wird das Bestreben nach Ausgleich in der Zelle letztlich zur Energiegewinnung genutzt, andererseits muss das Ungleichgewicht ständig neu aufgebaut und erhalten werden. Das Leben ist auf Ausgleich bedacht und braucht doch die Unterschiede, um zu existieren.

Ist diese Balance gestört, braucht es manchmal Hilfe von außen. Jemanden, der den ersten Schritt macht und für Ausgleich sorgt und damit wieder frische Energie bereitstellt. Heißt es deshalb vielleicht Erste Hilfe? Erleben Sie vielleicht in diesen Tagen auch diese Diskrepanz zwischen weihnachtlicher Gemütlichkeit und Jahresend-Stress? Schreiben Sie gerne einen Kommentar!

Ihre Katharina Wiemann
Dezember 2021